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Moonbuggy - Technik-Dokumentationen
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moonbuggy-differential-3.0Heute wurde das neue Differentialgetriebe der Moonbuggys auf der intec-Zuliefermesse in Leipzig vorgestellt. Die deutschen Maschinenbau-Unternehmen Mädler und IGUS hatten die 5-jährige Entwicklung dieses Getriebes mit Material begleitet. Die Entwicklung wurde von einem internationalen Schülerteam (14-18 Jahre) unter Leitung eines Jungingenieurs aus Moskau (22) und der Federführung des Vereins "International Space Education Institute" in Leipzig durchgeführt. An der Herstellung und Bearbeitung der Einzelteile nach den CAD-Vorlagen des Entwicklerteams beteiligten sich die sächsischen Unternehmen: Dreherei Günter Jakob, Wittenbecher Maschinenbau, Aischmann Maschinenbau, Holl GmbH, 1st Mould. Die Entwicklung wurde vom Verein in Eigenleistung mit Unterstützung der Fa. Bruno Banani und dem Space Hotel Leipzig finanziert.

Die 5- Jährige Entwicklung basierte hauptsächlich auf den hohen Anforderungen während des jährlichen Einsatzes auf dem NASA-Moonbuggy Race. Es wurden 16 Hochbelastungs-Rennen gefahren und zahlreiche Daten mit einer Sensoren- und Datentelemetrie aufgezeichnet. Durch die Datenerhebungen konnte das Getriebe in drei Generationen signifikant optimiert werden. Es entstand damit ein wissenschaftlicher Kreislauf zwischen Entwicklung - Testergebnissen - Auswertung und Weiterentwicklung. Während dieser Zeit absolvierten zwei Teammitglieder mit diesem Thema ihr Propädeutikum im Abitur mit Bestnote.

maedler-stand-2013igus-stand-2013Auf der INTEC-Zuliefermesse in Leipzig stellten heute der Chefdesigner Evgeniy Zakutin (ISEI) und die Produzenten Ronny Hessel (Dreherei Günter Jakob) sowie Siegfried Aischmann (Aischmann Maschinenbau) das neue Moonbuggy Getriebe vor. An den Ständen von Mädler und IGUS traf das frisch montierte Herzstück vieler bislang erreichter NASA-Wettbewerbserfolge auf Anerkennung. Es wurde dem Standleiter der Fa IGUS, Herrn Dipl. Ing. Thomas Sommerweiß, übergeben. Dieses Getriebe ist Teil des 6. manus®-Wettbewerbes für Kunststoff-Gleitlager-Anwendungen der Fa. IGUS und wird am 10. April 2013 auf der Hannovermesse präsentiert.

Die Besonderheiten des robusten und leichten Getriebes sind u.a. die Verwendung wartungsfreier Polymer-Gleitlager, der Einsatz von carbonfaserverstärktem Kunststoff im Spritzgussverfahren und natürlich das junge Durchschnittsalter der Entwickler - 17 Jahre. Das serienreife Getriebe findet nun vielseitige Einsatzmöglichkeiten nicht nur beim NASA Moonbuggy Race, einem Konstruktionswettbewerb für Hochleistungsteams. So ist es vor allem für leichte Elektromobile, E-Quads, Trikes, Ped-Mobile, Funsportmobile, Krankenfahrstühle und automatisch gesteuerte Industriemobile im Werksverkehr gedacht. Es ist einsatzfägig bis zu einem Drehmoment von 300 Nm. 

Der lange und schwere Weg bis zu einem lupenreinen Produkt erfordert vor allem Teamwork, Integrität, Exzellenz, Ideen, Engagement und Geduld. Hier ein kommentierter Bilder-Auszug mit Großfotos aus der mühsamen Entwicklung in 5 Jahren. Alle Beteiligten sind damit über sich hinaus gewachsen:

differential-problem

erster-entwurf

erste-produktion

pruefstand

most-improved-award

rohloff-award

analysis

winning-team

improvement

evgeniy-drawings

igus-bearings

maedler-intec2011

race-2011

snowbuggy

serientest

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 belastungstest2011

igus-cologne

 

 

maedler-2012

hand-drawing

cad-2013

fem-analysis

production

cad-2013

 

 

 

 

Entwicklungsdokumentation mit Bewerbung für den manus®-Wettbewerb (PDF, 24 MB),  
Fotodokumentation seit 2008 (Flickr-Archiv)


Das Konstrukteursteam:

Schüler (mit Eintrittsalter/Verweildauer in Jahren):
Thommy Knabe (15/7) Fabian Hoffmann (16/2) Anne Geyer (13/3)
Tobias Meier (14/3) Christoph Eibeck (15/1) Eric Meinel (15/2)
Max Frank (17/3) Nadin Rößler (16/3) Jasmin Haack (17/1)
Araceli Zeller (14/1)

Studenten und Jungingenieure:
Christian Hein (22/1), Deutschland,  zeichnete den Entwurf der 1. Generation
Evgeniy Zakutin (22/4), Russland,  zeichnete die Getriebe der 2. und 3. Generation

Gesamtleitung/Idee/Finanzierung/Korrektur:
Ralf Heckel - International Space Education Institute
Yvonne Heckel - International Space Education Institute

fördernde Unternehmer (Materialspenden & Leistung):
Ronny Hessel - Dreherei Günter Jakob
Herr Wittenbecher - Wittenbecher Maschinenbau
Siegfried Aischmann - Aischmann Maschinenbau GbR
Frau Rathmann - Holl GmbH
Dr. Schmidt - Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Leipzig
Kent Prelle - Singlespeedshop

sowie viele weitere Unternehmer und Gewerbetreibende, die das Moonbuggy-Projekt in Deutschland unterstützen

fördernde Industriebetriebe (Materialspenden & Leistung):
igus® GmbH, Mädler GmbH, 1ST MOULD GmbH,

fördernde Unternehmen (Geldspenden):
Bruno Banani, Space Hotel Leipzig, Dekra Leipzig

 
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Nachruf für Prof von Puttkamer

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Am Montag dem 4.02.2013 fand im NASA-Hauptquartier in Washington die Gedenkfeier des plötzlich über die Weihnachts-feiertage verstorbenen Prof. Dr. von Puttkamer statt. Organisiert wurde diese Zeremonie von den Kollegen Puttkamers Sam Scimemi und Susann Essington. Es waren alle Mitarbeiter der E-Street 300 in Washington versammelt, so auch NASA-Administrator Charles Bolden. Unter den Rednern waren u.a. der Vorgesetzte Puttkamers, Bill Gerstenmaier, ein Überraschungsgast aus Europa, der Opernsänger Sir Donald McIntyre (Wagner-Festspiele) und die Vorstandsvorsitzenden des Leipziger International Space Education Institutes, Yvonne und Ralf Heckel per Videobotschaft.

 

Jesco von Puttkamer - Videochannel auf Youtube:

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Schuttle-Astronaut Bill Readdy schrieb danach: "I was there today and gave a speech. It all went quite well. They read your letter of tribute to Jesco. He would have been very pleased. At the conclusion they had a slide show with the music 'What a Wonderful World' by Louis Armstrong."
 

Rede zur Gedenkfeier zu Ehren Prof. Dr. Jesco von Puttkamers im Hauptquartier der NASA am 4.02.2013, in englisch vorgetragen durch Jacob Keaton, Programm Specialist, ISS Division, verfasst von Yvonne und Ralf Heckel:

"Die Nachricht von Professor von Puttkamers Tod erreichte uns als wir die nächste Generation von Schülern für die NASA Moonbuggy Race vorbereiteten, nur einige Stunden nach seinem Ableben. Wir waren alle über den Verlust eines guten Lehrers, berühmten Wissenschaftler, perfekten Visionärs, ausgezeichneten Ingenieur und guten Freund schockiert. Es war Weihnachten, nur wenige Schritte weit von seinem Geburtshaus, Leipzig, Sachsen, Deutschland.

"Der Professor" war und ist ein Vorbild für die junge Generation aus unserem Land, Russland, Indien, Italien, Frankreich und Huntsville. Seine Erzählungen, seine Integrität und die vielen Hinweise erzeugten eine tiefen Wirkung in den Köpfen der Schüler. Er war ein Mann der Entfernungen - und sie hatten die Chance ihn hautnah zu treffen.

"Prof. Dr. von Puttkamer" war für die bemannte Raumfahrt eine Institution und für alle Menschen die in dieser Familie arbeiteten und lebten bei der NASA, ESA, DLR und Roskosmos. Er war einer der letzten großen Pioniere. Ein nie rastender Workaholic der in der Lage war die Zukunft wie ein Körper anzufassen und die Geschichte in seinen Taschen hatte. Ein Mann der eine Vorstellung vom Universum hatte und einen Autopiloten im Kopf. Dieser Autopilot war auf die Zukunft programmiert. Leider ist nun an der Stelle der ISS-Statusmeldungen ein Loch. Es bleibt als Wissenslücke eines jeden Raumfahrt-Wissenschaftlers, -Ingenieurs und Raumfahrt-Enthusiasten.

"Jesco", dieser Name durfte nicht durch viele Menschen in dieser Welt verwendet werden. Ein Freund von dieser lebenden Legende zu sein war eine Ehre und zugleich eine große Verantwortung. Dieser Name war eine Brücke zwischen den Korolevs und von Brauns, zwischen den Alten und den Jungen, die zwischen den Experten und den Idealisten. Jesco war ein Freund und ein Rennpferd für Leute, die groß genug waren, seinen Ideen zu folgen. Unzählige Male waren wir in der Lage mit ihm zusammen zu sein, ob auf dem Teppich in seinem Haus auf dem Monte Sano in Huntsville wo er zur Zeit der Apollo-Ära lebte, ob in der Salineos Subvilla wo er seine Subs für die Unterwasser-Arbeit in der Spacelab-Zeit bestellte, im El Palacio wo sich das Braun-Team nach der Arbeit zum Bierchen traf oder im Gras unter den Eichen neben dem von Braun-Grab in Ivy Hill in Alexandia/VA und den Tränen nahestand. Jederzeit erzählte er uns unglaubliche Geschichten aus der Vergangenheit und seine logischen Schlussfolgerungen für die Zukunft.

Wir hatten das Glück, den Professor, den Ingenieur und den Freund seit 15 Jahren sehr gut zu kennen. Es war eine herausragende Ehre für uns. Er öffnete die Türen für unsere Schüler zu den NASA-Centern KSC, MAF, Michoud AF, JSC, MSFC, USSRC und initiierte die internationale Beteiligung am NASA Moonbuggy Race im Jahre 2007. Wir konnten drei Space Shuttle startet begleiten, weitere Raketenstarts, sprachen mit der ISS-Crew 6 und konnten mehr als 100 internationale Schüler an die heiligen Hallen der Zukunft zu NASA begleiten. 100-mal mehr Studenten lesen unsere Berichte mit giegig-glänzenden Augen. Seine Worte: "Ich hänge meinen Kopf weit aus dem Fenster hier - lass mich dort nicht hängen" - war Gesetz und Verpflichtung für uns als Lehrer und deren Schüler. Nie ließen wir ihn hängen. Im Gegenteil, man gibt zurück. Wir waren in der glücklichen Lage die Tore nach Moskau und zu der Korolev Familie (Sputnik Designer) zu öffnen, ihm eine Vision von einer idealistischen jungen Generation zu zeigen und die russischen heiligen Hallen der Raumfahrt.

Unvergessen sind die Worte von ihm. Sie sind Antrieb für die Zukunft und eine Generation der Entdecker:

"Meide die Komfort-Zone und folge den NASA Grundwerten"
"Du musst den harten Weg gehen, nicht den leichten. "
"Lass Dich vom einmal eingeschlagenen Weg nicht abbringen"
"Denke weiträumig und antizyklisch"
"Sei ein Talent der Multidisziplin und gib Dich multinational"

Den größten Respekt haben wir vor diesen Worten:
"Ein Land, das eine Jugend ohne Visionen hat - hat keine Zukunft."

Jesco von Puttkamer war der strategische Denker, der Architekt des International Space Education Institutes in Leipzig. Seit 10 Jahren sind wir in der Lage, seinen Vorstellungen und Ideen von wissenschaftlicher Bildung ein Gebäude in seiner Geburtsstadt Leipzig zu geben. Sie liegt zwischen seiner Heimat und seinem Reiseland Russland. Heute ist die Initiative eine unabhängige gemeinnützige Institution mit 250 außergewöhnlichen technisch-wissenschaftlichen und praktischen Aktivitäten pro Jahr. Wir sind stolz über diese Brücke des internationalen Bildungsaustausches und Exkursionen zwischen Huntsville, Leipzig und Korolev-City. Wir lehren die Schüler Hochleistungs-Teams zu bilden und ihre beruflichen Ziele mit internationalen Wettbewerbsprojekten an der Seite der Raumfahrt zu finden. Hunderte von Sponsoren, Spendern und Wissenschaftler stehen nun dahinter. Erste Start up-Unternehmen aus dem Ingenieurwesen und dem Tourismus produzieren ihre ersten Gewinne und .... natürlich auch Steuern.

Gestern, am 3. Februar 2013 hatten wir eine Hauptversammlung. Wir diskutierten darüber wie wir das Lebenswerk Prof. von Puttkamers ehren könnten, sodass die von ihm über Jahre unterstützte Jugend weiterhin einen Gewinn davon tragen kann. Wir entschieden uns dazu, die "Jesco von Puttkamer Stiftung" zu gründen. Unzählige Artefakte aus Prof. Puttkamers Leben und die zahlreichen Ergebnisse aus der von ihm geförderten internationalen Nachwuchsarbeit, verbunden mit den dahinter stehenden prominenten Förderern bilden die Grundlage dieser Stiftung. Die Eröffnungsfeier findet an seinem 80. Geburtstag, am 22. September 2013 in Leipzig statt.

Ein Kuratorium internationaler prominenter Wissenschaftler wählt die besten internationalen Schüler und Studenten aus, welche gute Ergebnisse auf wissenschaftlichen Leistungswettbewerben in mehr als 3 Ländern vorlegen können. Sie erhalten Geldpreise und pädagogische Unterstützung für ihre Zukunft. Möge dies eine Brücke in die Zukunft von uns allen sein - in Erinnerung an Prof. Dr. Jesco von Puttkamer.

Wir laden alle interessierten Menschen ein, Teil dieser Stiftung und deren Jury zu werden. Der Mars als Jahrtausend-Ziel und der damit verbundene Entwicklungs-Schub unserer multinationalen Gesellschaft war seine Logik und Traum für die Zukunft - jetzt haben wir die Verantwortung, es zu tun.

Yvonne und Ralf Heckel
Vorstand des International Space Education Institute
Botschafter des Space Camp Huntsville
Ehenmitglieder der Astronaut Memorial Foundation und der Stiftung Russischer Raumfahrtmuseum
Freunde von Jesco von Puttkamer
Leipzig / Deutschland, 04.02.2013"

abgespieltes Fotoalbum

 
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Die Tage Mitte Februar 2013 werden sich in das globale Gedächtnis einbrennen. Nachdem erste Meldungen über den Tscheljabinsk-Meteor am Freitag Nachmittag eintrafen, wurde schnell klar, dass es sich hier um ein Naturschauspiel handelt, welches man nicht so schnell vergisst. Am Abend dann vollzog der Asterioid DA14 seinen Flyby an der Erde und zog lautlos über den wolkenverhangenen Nachthimmel. Wie zum Abschied schnitt sich gegen 23 Uhr Leipziger Zeit noch ein kleiner Meteorit durch den Himmel.

von Ralf Heckel

DA14-01

Wie aus einem Dorn-röschenschlaf wurde die Menschheit am Nachmittag des 14. Februar 2013 geweckt, als mit einem gleißenden Lichtblitz und donnerndem Knall über der russischen Stadt Tscheljabinsk ein Meteor niederging. Der etwa 10 Tonnen schwere Asterioid war laut Fachangeban nur wenige Meter groß und konnte so nicht vorab geortet werden. Dennoch richtete er durch die Schockwelle einen Schaden von rund 250 Mio Euro an. Laut medienangaben sind etwa 1200 Menschen durch Glassplitter verletzt worden. 

Viele Autofahrer und Passanten hielten dieses Ereignis auf ihren Bord- oder Handykameras fest. Es sind in wenigen Stunden duzende ausgesprochen guter Aufnahmen im Internet zu finden, die alle einzigartig sind. Es wird von einer Explosion gesprochen, welche Erdbebensensoren rund um den Globus auslöste. Wer den Wiedereintritt eines Space Shuttles erlebt hat, der weiß, dass es einen lauten Doppelknall vom Schallmauerdurchbruch gibt. Da die Schallgeschwindigkeit in kälterer und höherer Atmosphäre abnimmt, gibt es beim Wiedereintritt eines Himmelskörpers je nach dessen Geschwindigkeit ein regelrechtes "aufklatschen" auf den Schall. Die immens hohe Geschwindigkeit des Projektils erzeugt dabei eine Schockwelle von ebensoimmenser Energie. Der "Knall" und die damit in Verbindung stehende zerstörerische Druckewelle rührt NICHT wie anfänglich in allen Medien beschrieben von einer Explosion her! Dieser "Supersonic-Boom" breitet sich dann hauptsächlich nach oben hin aus. Nur eine geringe Menge der Energie durchdringt die tieferen Luftschichten mit vielen Echos und in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Sie war dennoch groß genug, um tausende Fensterscheiben und Türen zu Bruch gehen zu lassen und wird mit der Energie einer 20-fachen Hiroschima-Bombe verglichen. Zum Glück verteilte sich der Knall und die Schockwelle durch die hohe Geschoßgeschwindigkeit auf einen langgestreckten Zeitraum. Wäre aller Donner mit einem Male eingetroffen, dann wären die Schäden weit gravierender.

Dim lights

"Ab nun beginnt für die Menschen auf der Erde ein neues Bewusstsein für kosmische Ereignisse - was auch seine guten Seiten hat".

Während dieser Zeit arbeitete der Hobby-Astronom Henri Schulz im Norden von Leipzig noch an seinem Observatorium (www.sternwarte-kletzen.de). Er möchte gern den für den Abend angekündigten Flyby des Asterioiden DA14 aufnehmen und füttert den Computer mit frischen Daten aus Hamburg. Dies erweist sich als sehr schwierig, da keine Sternwarten-Software ein Swingby-Manöver berechnen kann. Bei einem Swingby-Manöver wird der Asterioid von der Gravitation der Erde abgelenkt und dessen Flugbahn verändert. Er zieht eine leichte Kurve in Erdnähe und fliegt in eine andere Richtung weiter. Die Wissenschaft nutzt so etwas für Sonden, um sie auf ihren langen Flugbahnen im Jupiter- oder Saturn-System zu beschleunigen oder gar zu steuern. Fieberhaft programmiert Herr Schulz deshalb und sucht sich einige Sichtfenster heraus. Doch der heitere Nachmittagshimmel über Leipzig spielt nicht mit, es zieht sich am Abend zu. Spätestens jetzt gehen alle Astronomen in die warme Stube und verfolgen das weitere Geschehen im Internet.

DA14-02

Aus lauter Ärger über die viele unnütze Pro-grammierarbeit und den wolken-verhangenen Himmel drückt Herr Schulz dennoch in seiner Sternwarte Kletzen den Auslöser und kann zur Überraschung aller die einzigen Aufnahmen des DA14 aus Sachsen machen. Noch 24h später sind im Internet nur Aufnahmen aus Australien zu finden, nicht aber aus Deutschland. Zwar ist die Bildqualität des Asterioiden-Schnappschusses durch die Wolken nicht besonders gut, aber man erkennt deutlich die 5-minütige Spur des Asterioiden. Zur Überraschung drängt sich sogar ein Kleinstmeteorit in das Bild. Wie klein der aufgenommene Himmelsausschnitt ist, kann man an der Abbildung 2 erkennen. Das kleine graue Rechteck in der vorberechneten roten Spur stellt in etwa die Größe des aufgenommenen Fotos dar. Eine so präzise Berechnung der Flugbahn des Meteoriten nach seinem Swingby-Manöver ist eine große Leistung. Einen Zusammenhang zwischen DA14 und dem Tscheljabinsk-Meteor am selben Tage gibt es nicht.  Aber es ist ein Zusammenhang zwischen dem zufällig aufgenommenen Kleinstmeteorit über Leipzig und Tscheljabinsk herstellbar. Beide Geschosse kamen aus der selben Richtung.

Mehr auf www.sternwarte-kletzen.de 

 
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Escursioni - Moscow-Tour
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Moskau, 11.1.2013

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Ich habe kaum 2 Stunden geschlafen und muss schon wieder aufstehen. Die verschiedenen Zeitzonen sind Schuld daran. Deutschland ist 3 Stunden weit weg, weil Russlands Präsident Putin die Sommerzeit in seinem Land einfrieren ließ. Man lebt in Russland fortan eine Stunde weiter vom Rest der westlichen Welt entfernt – jedenfalls im Winter. Die Distanz zu Amerikas Eastern Time (ET) ist dann noch einmal 6 Stunden lang. Die Central Time in Huntsville macht dann noch einmal eine Stunde aus. Hier überall habe ich zu arbeiten. So muss man seit dem Abspalten der russischen Winterzeit immer rechnen. Es kommen damit heute 10 Stunden Distanz von Moskau nach Huntsville im Winter heraus. Früher waren es konstante 9 h. Man ist damit in Moskau im Zeitvorteil und kann News sofort am selben Tag in der USA platzieren. Man muss sich nur zwingen sie sofort fertig zu stellen.

Das aber macht nichts aus. Der Tag ist wichtig und somit fällt der Start nicht schwer. Während man in der USA gerade meine News vom Tage in den Nachmittags-Nachrichten liest, breche ich in den noch dunklen Moskauer Morgen des nächsten Tages auf.

Der Geburtstag vom Sputnik-Konstrukteur Koroljow ist eigentlich am 12. Januar. Aber heute hat man ihn vorgezogen, weil er sonst mit anderen Feiertagen in Russland kollidiert wäre. Erstaunlich dieses Management welches Rücksicht auf die Gäste nimmt - die ja gern auf allen Partys sein wollen!

Der Bus holt uns pünktlich vor dem Hause der Koroljows ab. Seine Tochter Natalia, Roman und ich sowie noch ein Freund der Familie und eine offizielle Museums-Führerin sind da. Wir kennen uns inzwischen und haben Erlebnisse auszutauschen. Die Museums-Führerin und der Bus sind extra vom Eigner „RKK-Energia“ für uns abgestellt worden. Seit 5 Jahren sitze ich nun hier drin und kann immer auch eigene Gäste in kleiner Zahl mitbringen. Mal sind es die Familie, mal Schüler, mal Mitglieder unseres Institutes. Diesmal ist es Roman Tarasov.

Etwa eine Stunde später betreten wir das Museum der Firma RKK Energia. Es ist der Raumschiff-Hersteller Russlands. Alle Raumschiffe die Menschen von Russland aus ins All transportiert und dort am Leben erhält, werden hier produziert. Es sind die Sojus-Raumschiffe und alle ISS-Module. Diese Firma wurde von Sergey Koroljow im Jahre 1948 gegründet, als er mit Zügen voller Material aus dem Erbe von Wernher von Braun´s Team aus Deutschland zurück kehrte. Damals war es eine ausgediente Panzerfabrik. Heute arbeiten hier einige der besten Wissenschaftler der Welt. Diese Firma trägt heute den Namen seines Gründers und ist die stabilste technische Säule in der Welt, wenn es um bemannte Raumfahrt seit Gagarin geht.

Wir sehen uns eine Weile im Museum um und fotografieren die Exponate. Leider bleibt dieses Museum vielen Neugierigen verschlossen. Es befindet sich im Inneren der Firma deren Gelände nur mit einer Sammlung von Sonderpässen betreten werden darf. Also fühlen wir uns der „Außenwelt“ verpflichtet und nehmen jedes Mal ein Stück unserer Eindrücke mit und publizieren sie.

korolevs-officevon-brauns-officeDa ist der Arbeitsplatz von Koroljow, der sich kaum von dem des Wernher von Braun in Huntsville unterscheidet. Der Rechenschieber ist der selbe mit der Inschrift: „Eigentum der Heersversuchsanstalt Peenemünde“. Auch der schwere Tisch ist aus dem selben Eibenholz mit einer für seine Zeit modernen Telefonanlage. Nur das Bild an der Wand ist anders. Bei Koroljow hing Lenin.

laika-dogvoschodAuch betrachten wir die ersten Raketen der GIRD-Gruppe, den Sputnik und die Hunde-Raumschiffe mit einer ausgestopften Laika-Kopie darin. Alles ist original, bzw. das Schwester-Raumschiff der in das All gesendeten Hardware. Es zieht sich über viele Sonden hin bis zu den Wostock- , Woßhod- und Sojus-Raumschiffen. Das Originalmodul von Sojus-Apollo steht hier wie dessen Gegenstück im National Air & Space Museum in Washington. Die Raumstation MIR bildet einen krönenden Abschluß. Deren Basismodul ist baugleich mit dem der ISS.

gagarin-capsule-2013diplomDer Raum füllt sich. Vor der Gagarin-Kapsel versammeln sich die Redner. Die Frau Logvinenko, die wir gestern am Tisch hatten, ist auch darunter. Es reden verschiedene Personen. Da sind der Generaldirektor Vitali Lopota, ein Vertreter der Stadt Koroljow, der regionale Sekretär der Partei „Einiges Russland“ und natürlich die Tochter Koroljows, unsere Gastgeberin. Man geht dann zum Hauptteil des Morgens über, der Übergabe von Diplomen und Auszeichnungen an junge Absolventen und Schüler. Ein Mädchen wird als erste aufgerufen. Sie erhält ihr Ingenieursdiplom und freut sich darüber riesig. Danach folgen Studenten und jüngere Schüler im Alter um die 16. Die meisten stehen ein wenig verdattert vor der großen und hoch dekorierten Menge. Ihr schwarzer Anzug sitzt noch nicht perfekt und hängt oft in Falten herunter. Die Blicke sind noch scheu und ausweichend. Aber das wird sich mit dem Start erster eigener Raumschiffe aus ihrer Arbeit legen – so wie bei den Alten. Ein Blitzlichtgewitter geht auf jeden nieder. Man schüttelt die Hände und teilt Blumen aus. Es ist toll, dass sie diese Würde genießen dürfen. Sie alle haben eine gesicherte berufliche Zukunft vor sich. Sie haben es geschafft. Jede Hightech-Firma wird sie nehmen – vor allem aber die Firma Energia – der Raumschiffersteller.

fotograf-energiaAm Ende kommt der Auftritt des eingefleischtesten russischen Raumfahrt-Fotografen. Er kennt alle und jeden: Gagarin, Tereshkova, Leonov, Stafford, Putin, Jesco von Puttkamer und inzwischen auch uns. Er lässt sich kein Motiv entgehen und dirigiert mit lauter Stimme alle hochdekorierten Personen als wären es seine Puppen. Bei seiner Präsenz mit lauter Stimme, dickem Bauch und riesigem Fotoapparat traut sich sogar der Generaldirektor keine Widerrede. Er lässt sich wie alle stumm herumschieben und kommandieren bis der Fotograf die erlösenden Worte sagt: „Spasiba, konjez“ (Danke, das war´s). Alle schmunzeln und haben es genossen.

Nun löst sich die Gruppe auf und strömt zu den Bussen. Jetzt beginnt das, was man im Ausland als überholt betrachtet. Es werden an vielen Orten mit Gedenktafeln und Denkmälern Blumen niedergelegt. Man schreitet in einer Schlange die jeweiligen Orte ab, legt Nelken nieder und gedenkt eine Sekunde dem Vater Koroljow. Busse fahren unter polizeilichem Geleitschutz die Menge durch die Stadt. An der Kremlmauer endet die Tour nach 6 Stops.

r7-2013koroljow-ralfWer die Bilder später im Internet oder in Zeitungen sieht, könnte wirklich denken, dass hier die Sowjetzeit stehen geblieben ist. Aber es ist nicht so. Diese Bilder übertragen nicht das wozu diese Touren wirklich sind. In den letzten 5 Jahren der Teilnahe habe ich alle für unser Vorhaben wichtigen Personen hier kennen gelernt. Es treffen sich die verschiedensten führenden Persönlichkeiten der Raumfahrt. Es sind Ingenieure, Presseleute, Angestellte, Direktoren, Sponsoren, Firmeninhaber. Alle haben einen übervollen Terminkalender und wenig Zeit im normalen Leben. Sie treffen sich höchstens 2 Mal im Jahr auf Messen oder Konferenzen unter hohem Zeit- und Ergebnisdruck. Die Art der Mischung auf der heutigen Tour aber ist einmalig. Sie hat weniger Parallelen und mehr Raumdiagonalen. So etwas findet man auf keinem Fachevent. In den privaten Gesprächen am Rande des Geschehens werden viele Freundschaften gefestigt, neue geknüpft, kühne Ideen ausgetauscht und persönliche Absprachen außerhalb des Protokolls getroffen. Dazu trägt die Ruhe im russischen Winter außerhalb jeder Hektik und das Besinnen auf den großen Koroljow ungemein bei. Ich möchte meinen, dass diese Tour der „Think Tank“ der russischen Raumfahrt ist. Hier werden weitragende Grundsteine und Weichen gestellt.

kremlin-wall-jan-2013Meine Anwesenheit wurde anfangs beäugt. Jetzt, nach 5 Jahren gehöre ich zur Familie. Man begrüßt mich mit „Ralf“ und mit der Nachfrage „Wie geht es Yvonne und den Kindern?“ Ich hake nach und meine „Welche Kinder meinst Du, die großen oder die eigenen?“ Und schon ist das Lachen da und man hat eine Eintrittskarte für ein paar Wünsche.

Um 14 Uhr ist alles vorbei und die Menge löst sich auf dem Roten Platz auf. Nur eine ganz kleine Gruppe bleibt übrig und besteigt unseren Bus. Der fährt nun zu den Koroljows nach Hause.

alle Fotos spaceeducation.eu
weitere Fotos aus der Galerie des Tages

 
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Escursioni - Moscow-Tour
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Korolev Stadt, 10. Januar 2012

korolev-2005team-russia-huntsville„Wie toll wäre es, wenn die beiden Raumfahrt-Technik-Städte der Welt, Huntsville und Koroljow-Stadt, eine Brücke der Bildung zwischen sich hätten, auf der junge Leute ungehindert hin und hergehen und sich austauschen können – gern mit einem Brückenpfeiler in Leipzig.“ Da kann doch nur Gutes herauskommen – solange man das Militär draußen lässt. Oder lernen sie sich gar so besser kennen und bauen auf diese Weise Feindbilder ab? Erstklassige junge Spitzeningenieure wäre da ein Punkt auf einer langen Wunschliste visionsreicher Spin Offs. Aber vor allem überbrückt sie alte Gräben voller Missverständnisse und überflüssiger Polemik. Gräben kennt die Facebook-Generation ohnehin schon kaum noch – nur leider fast unüberwindbare Entfernungen.

Es ist eine Idee die ich schon seit Januar 2008 vor mir her schiebe und immer wieder behutsam anstuppse. Sie entstand in einem Gespräch mit der Koroljow-Tochter Natalia in Huntsville/Alabama zum 50 Jahrestag des Explorer One. Alle waren begeistert, sogar Prof. Jesco von Puttkamer. Mein Gott, das ist jetzt 5 Jahre her! Aber ein solcher Prozess ist komplizierter als alle dachten. Es gab immer wieder Besuche und Gegenbesuche, Übergaben und gegenseitige Lippenbekenntnisse, Wahlen und Wiederwahlen. Es gibt immer wieder Gründe welche eine Seite hat um sich zu entschuldigen. Nun nach dem plötzlichen Tod des Professors von Puttkamer habe ich allein die Last auf mir, den Ideen auch Ergebnisse folgen zu lassen. Frau Prof. Koroljowa stellt sich gern mit dahinter, kann aber nicht an beiden Stellen gleichzeitig sein. Sie ist weit über 70.

vostocAlso besteigen Roman und ich an der ehemaligen Moskauer Allunions-Ausstellung den Bus Nr 293 nach Norden und lassen uns durch die verstopften Straßen am heutigen kalten Januarmorgen fahren. Es wird mein dritter Besuch in der Stadtverwaltung von Koroljow Stadt. Beim ersten Mal im Herbst 2003 wurde ich verhaftet weil ich unwissend ein angebliches Spionagefoto machte. Es war die mächtige und schon 50 Jahre alte Wostock-Rakete, die auf dem Engergia-Gelände nebenan steht. Alle hatten die Hosen voll, ich am meisten. So schwitzte ich ganz schön vor den Geheimdienst-Beamten und sah mich schon im Gefängnis – bis mich 2 Stunden später ein befreundeter Kosmonaut abholte. Heute lachen wir alle darüber und ich habe oft genug vor dieser Rakete im Werksgelände stehen können - und diese auch mit ihren noch geheimeren Konstrukteuren fotografiert.

Der zweite Besuch war im Sommer 2008 beim Jugendbeauftragten Alexander Martynov. Alles schien klar und schön. Ich bekam viele Geschenke und ein Buch für die Stadtverwaltung von Huntsville. Dann auf einmal war der Bürgermeister Morosenko weg und keiner wusste wie es weitergehen sollte. Eine kopflose Stadtverwaltung in Russland ist so wie ein „Dauer-Luft-Anhalten“. Keiner traut sich was. Na wenigstens hatte ich immer Luft und versäumte keine Gelegenheit in Huntsville mit dem ebenfalls neuen Bürgermeister Tommy Battle in das Gespräch zu kommen. Dem aber ist das alles noch zu weit entfernt. Ich habe das Gefühl, dass er sich wenig darunter vorstellen kann.

Also spannten wir um zum Kern. „Es ist doch egal was auf dem Papier steht, wenn man diese Brücke einfach baut.“ Schüler aus Russland müssen nach Huntsville und umgekehrt. Das in großer Zahl und mit bestechenden Ergebnissen auf dem jeweils anderen Wettbewerb. Das hat nun 4 Jahre in Anspruch genommen. In dieser Zeit habe ich versucht ein russisches Moonbuggy Team aufzubauen. Über 100 Termine zwischen der Krim, Moskau und Kaluga nahm ich wahr, bin 20.000 km mit dem Auto und Hänger durch Russland gefahren, Vorträge gehalten und habe Schüler ausgesucht. Die daran hängenden Geschichten sind pures Abenteuer.

Nun sitzt Roman neben mir, ein 24 jähriger Absolvent des Moskauer Luft und Raumfahrtinstitutes. Er ist Russe, hat erfolgreich einen NASA-Wettbewerb mitgemacht, besitzt 2 NASA-Awards, war 4 Wochen mit uns in der USA, lernt deutsch, lebt inzwischen seit knapp 2 Jahren bei uns in Leipzig und ist heute meine rechte Hand. Er ist einer von zwei. Es war ein ganzes Stück Arbeit und ich bin mir heute sicher, keinen besseren Menschen an meiner Seite haben zu können. Unvorteilhafterweise hat er kein Jackett mit Schlips an, sondern einen aschgrauen Overall mit schapper Kaputze. Ob er sich bewusst ist was heute auf ihn zukommt?

Der Bus verspätet ich etwas im Stau, so lassen wir kurz vor dem Ziel die Türen öffnen und laufen den Rest. Im Rathaus sind 8 Leute versammelt. Als wir 10 min später eintreten, seufzt Roman: „Oh Gott …“.

Man stellt sich höflich gegenseitig vor. Da sind von rechts nach links:

Herr Gennady Tyumin, Leiter des Dezernats für Informationen und Öffentlichkeit,
Herr Evgeniy Belov, Rektor der Akademie für Finanzen und Technologien,
Herr Vadim Kotrin, stellv. Rektor der Akademie für Finanzen und Technologien,
Frau Natalia Grinko, stellvertretende Bildungsdezernentin,
Frau Elena Logvinenko, Vertreterin der Stadtverwaltung, rechte Hand des Bürgermeisters
Herr Vladimir Chuvilin, Mitglied Dezernats für Informationen und Öffentlichkeit,
Herr Alexander Martynov, Leiter der Abt. für Außenbeziehungen, Wissenschaftler, Autor,
Und natürlich wir.

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Ich stelle unser Institut und mich zunächst auf Russisch vor, schalte dann aber auf deutsch und englisch um. Bin mir so sicherer. Herr Tyumin sagt, dass er in Halle studierte. Das hilft sehr. Er und Roman übersetzen mich. Ohne Zeit zu verlieren gehen wir in das „Eingemachte“. Wir stellen unsere Vorstellungen von einem Austauschprogramm zwischen Koroljow-Stadt, Leipzig und Huntsville/Alabama vor. Man ist beeindruckt aber skeptisch.

Nun kommt die alles entscheidende Frage nach den Kosten. Jetzt zahlt sich die viele Arbeit in Leipzig mit dem Space Hotel und in Huntsville mit den vielen Partnern aus. Ich gebe eine Zahl von 200 Euro pro Woche und Person für Leipzig und 400 Euro für die USA an. Man fragt erstaunt nach: „Ist das die Verpflegung?“ Ich erwidere: „Nein, das ist Hotel, Flughafentransfer, Programm, lokale Exkursionen und natürlich die Verpflegung!“

jvp-korolev-administrationRoman hat nun ganz schön zu tun und muss Fragen beantworten. Noch verblüffter ist man als er eine Quittung von seinem Moskau-Leipzig-Flug für 100 Euro hervor holt. „Nur 100 Euro? Wie ist das möglich?“ Ich spüre mit Genugtuung, dass wir nun alle in den Händen haben. Also erklären wir von unserer Unabhängigkeit, den fördernden Eigenbetrieben, den vielen Partnern und natürlich der Gemeinnützigkeit. Ich erwähne auch das Schaffen von Professor von Puttkamer, seinen plötzlichen Tod und die Idee von der Stiftung mit Cashpreis für die Schüler. Ersteunt nimmt man zur Kenntnis, dass in Leipzig Firmen wie Porsche und BMW sind, wir Zugang haben und die russische Raumfahrtgeschichte bis in die Nachkriegszeit präzise kennen.  Das alles scheint anzukommen. Die beiden zunächst müde wirkenden Schuldirektoren sind mit einem Male ganz agil.

Ich fahre weiter und sage: „Natürlich hat das alles auch seinen Preis“. Nun tritt wieder Ruhe ein und ich liste auf:

- Erlass der Visakosten auf russischer Seite (gebe dabei die Gesetzesgrundlage mit an)
- regelmäßige Zusammenstellung von Schülerteams
- 4-6 Schüler bereits im Februar in Leipzig
- 2-4 Schüler im April in Huntsville
- Gegenbesuch mit deutschen Schülern im Oktober

Und dann kommt es: „Ich möchte gern eine Sojus-Kapsel im Space-Museum in Huntsville haben. Die Kosten für den Transport bekommen wir in der USA zusammen.“ Stille.. Einige schienen sich verhört zu haben und fragen nach. Beratung!

presents-in-korolevlogvinenko-elenaNun werden die beiden Schul-direktoren noch agiler und rutschen hin und her. „Ja, wir hätten da eine in unserer Schule. Mit freundlicher Unterstützung der Stadtverwaltung in bürokratischen Fragen, könnten wir uns vorstellen diese leihweise zu übergeben.“

Na Perfekt! Mir ist klar, dass dies die Schallmauer der Distanz auf beiden Seiten überwindet. Romen und ich bekommen ein paar Geschenke von der "Queen der Stadt". Wir halten die Punkte alle fest und ich schließe mit dem Satz. „Meine Damen und Herren, ein Problem habe ich noch.“ Alles horcht auf. „Wir haben da auf Wunsch der Schüler einen besonderen Programmpunkt am letzten Sonntag der US-Exkursion. Ich bin mir nicht sicher ob das genehmigt werden kann. Es ist eine Betriebsbesichtigung.“

meeting-korolev

rectorsSofort tritt wieder Stille ein. Die Blicke der An-wesenden verraten mir wer unter ihnen zum Sicherheits-dienst gehört. Der fragt: „Worum handelt es sich denn da“.

Ich antworte: „Um einen Besuch bei Jack Daniels in Tennessee.“ Alles bricht in pustendes Gelächter aus. „Keine Sorge, das geht klar – solange offiziell nur geguckt wird!“

 
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