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ILA2012-resumeNach 6 Tagen geht die ILA 2012 zu Ende. 3 Ausstellertage verliefen geschäftig-ruhig mit 120.000 Fachbesuchern. Die drei weiteren Besuchertage spülten die doppelte Anzahl von Besuchern auf das Gelände. Diese ILA ist die sechste Ausstellung die wir mitbegleiteten und die erste auf welcher wir über viele Umwege selbst als Aussteller mit eigenem Messestand auftraten. Mit einer Größe von 63 m² im Flächenwert von 31.500 Euro und einer 7-meter-Rakete in der Mitte ist dieser nicht nur der größte seiner Art, sondern inmitten der großen Industrien der Halle 1 zwischen dem Nordamerikanischen Pavillion und Russland auch besonders auffällig. Wir schließen heute mit hunderten neuer Interessenten und 67 klaren neuen Kontakten denen eine Kooperation oder Mitgliedschaft folgen wird. Dazwischen liegen 10 Jahre harter Arbeit und ein Weg mit vielen Kurven.

Die Resultate dieser Messe decken sich mit unseren Erwartungen und bestätigen wie wichtig die Symbiose des Zusammenspiels der Direktförderung von Technik, Naturwissenschaft, Berufen, und Berufsmotivierung im Schulalter durch Unternehmen ist.

Unsere erste ILA besuchten meine Frau Yvonne und ich im Jahre 2002, also vor nunmehr 10 Jahren. Yvonne war frischgebackene Botschafterin für Raumfahrtausbildung und in ihrem hellblauen russischen Raumanzug eine neue Figur auf der Bühne der Luft- und Raumfahrt. Man nahm diese Funktion damals hierzulande zwar nicht ernst, dultete aber den Background von 3500 Mitgliedern und Raumfahrtenthusiasten mit der hübschen jungen Frau im Pilotenlook an deren Spitze. Der Salon du Bourget, die AMI und andere Messeauftritte folgten. Ich nutzte meine Möglichkeiten als Leiter einer Presseagentur und bekam über die Pressezentren Zutritt.

Zwei ILA-Messen begleiteten wir so und nutzten die Aufmerksamkeit zur Gewinnung von Interessenten und Unternehmen. Viel sprang da aber noch nicht heraus. Zu fern empfanden vor allem die oft mit sich selbst beschäftigten Luft- und Raumfahrtberater die Notwendigkeit der Nachwuchsförderung als Weiche für das Studium und träumten weiter. Das änderte sich inzwischen mit dem Einbruch guter Absolventen. Seit 2005 besitzen wir feste internationale Schülerteams und bereiteten sie auf einen ILA-Auftritt für 2006 vor. Dabei war die ILA längst nicht mehr das Highlight. US-amerikanische Partner verstanden es mit Einladungen zum Shuttlestart besser Begeisterung zu schüren.

Der BDLI zeigte sich im Vorfeld der ILA 2006 abermals gehörlos und so gelang es mir über die Verbindungen zur Presse und dem Pressezentrum der Messe Berlin einen Quereinstieg der Schüler zu allen Ausstellungstagen zu ermöglichen. Generalstabsmäßig durchkämmten die Jungs und Mädels als Blogger im blauen Raumanzug die Reihen in den Hallen und forderten überall die Bringschuld an den Nachwuchs in Form von Praktikas und Beiträgen ein. Wir hatten sie professionell im Verkauf und dem Umgang mit den Medien geschult. Genügend Interesse brachte jeder selbst mit. Ein erstes Unternehmen erklärte sich nach der ILA 2006 zur Förderung mit 1500 Euro bereit. Durch diese Spende der Fa. IABG konnten u.a. 18 deutsche Schüler den Shuttlestart von Thomas Reiter am Kennedy Space Center am 4. Juli 2006 miterleben. Für viele ist das bis heute ein Schlüsselereignis geblieben. Alle haben heute ein technisch-wissenschaftliches Studium aufgenommen.

Dank der vielen Freunde unter der internationalen Presse und TV avancierte das Bild der interessierten jungen „Karrierebotschafter“ unter Anleitung einer fotogenen „Kosmonautin“ auch recht schnell zu einem Markenzeichen für Karrierewünsche auf der ILA. Die Auffälligkeit und Zielstrebigkeit war einfach zu hoch und diese wurde zu oft abgebildet, vervielfältigt oder weitergesagt. So kam es, dass auf den Publikationen der ILA für das Jahr 2008 das erstmalig in das Leben gerufene Career Center mit unseren Schülern als „Nachwuchs“ propagiert wurde, ohne sie jedoch tatsächlich einzubinden. Es gab zwar hier und da mal ein Gespräch mit der ausführenden Werbeagentur, aber wir mussten feststellen, dass keine dieser Agenturen fundierte Erfahrungen im Umgang mit der Förderung des Nachwuchses aus der Luft- und Raumfahrt hatten. Entsprechend wurde dann auch die Veranstaltung, inhaltslos und fremd für die Wünsche der eigentlich zusammenzuführenden Interessenten aus Bildung und Wirtschaft. Den Unternehmern der Vorträge wurden angeblich interessierte junge Leute vorgeführt, die aber aus Schülern mit Freikarten und einem Tag Schulfrei bestanden. Keiner von denen hatte außer dem unterrichtsfreien Tag ein Interesse an dem was auf der ILA geschah. Hier fand ein Gießkannenprinzip unter Berliner Schulen, aber keine Vorbereitung auf Leistungsbasis statt.

Dennoch wurde das Jahr 2008 anders. Zum ersten Mal zeigten wir nicht nur Schüler, sondern auch deren technische Ergebnisse mit einem NASA-Moonbuggy. Es wurde bestaunt und belächelt, von den Russen und Amerikanern anerkennend gesehen und den Europäern ignoriert. So kam es, dass Herr Perminov (Roscosmos) vor den verblüfften Journalisten der Yvonne auf der der Roscosmos-Pressekonferenz den Platz mit den Worten räumte: „Mein Platz gehört der Zukunft und damit der Jugend“. Dann stand er auf und Yvonne setzte sich ins Podium.

Oder es pfiffen die US-Armee-Angehörigen hinter dem Moonbuggy hinterher „Go, Go, Go“. Herr Dordain und Herr Wörner hingegen mussten das Moonbuggy vor die Füße gefahren bekommen, um es sich in einer Warteminute vor dem ESA-Pavillion wortlos anzusehen. Mehr kam nicht herüber. In das inzwischen gewachsene Karrierezentrum wurden sie nur einmal eingelassen, während unseres Vortrages über die „Zukunft der bemannten Landung auf dem Mars“, am Ende der Veranstaltung als alle auf dem Nach-Hause-Weg waren.. Wir stellten das Mars 500 Projekt und unsere Integrität weit vor dessen heutiger Bekanntheit vor. Der Techniker sagte hinterher verblüfft: „Solch einen vollen Konferenzraum hatten wir die ganze Woche nicht.“ Es war ein stilles Honorar.

Diese Erlebnisse entmutigten unsere Schüler. Sie realisierten, dass Luft- und Raumfahrtberufe in unserem Land keine Zukunft haben, weil man ihnen anders als die konkurrierende Medienbranche um Dieter Bohlen keine Türen öffnen möchte. Im Jahr 2010 bestand unser „Schülerteam“ trotz NASA-Weltmeistertitel auf der ILA nur noch aus einem einzigen Schüler mit Moonbuggy. Das Moonbuggy wurde zwar abermals bestaunt, jedoch wurde es nur von einem einzigen Besucher der ILA 2010 als Weltmeister unter 1000 exzellenten Schülern der Welt gewürdigt. Der damalige NASA-Administrator Michael Griffin rannte seinen Sicherheitsleuten davon und dem Moonbuggy hinterher, um den Fahrer Max Frank begeistert zu beglückwünschen. Daraus wurde ein Schnappschuss außerhalb des Protokolls.

Das Interesse der Schüler ließ dennoch nach. Wir liefen Gefahr aus, dass sich die künftigen Studierenden mit ihren Studien- und Berufswünschen in Richtung USA konzentrieren. Also streckten Yvonne und ich unsere Fühler in Richtung Handwerk und Ingenieurwesen aus und bauten alle weiteren Strategien auf einem Netzwerk aus mittelständischen Betrieben und der Balance zwischen Theorie und Praxis auf. Wir luden Vorstandsberater der DLR und den Vorsitzenden des BDLI nach Leipzig ein. Zwar zeigten sich alle Gäste schwer beeindruckt von unserer Arbeit vor Ort, jedoch kam dann außer leeren Worten nicht wirklich etwas zurück.
Fast hätten wir uns ganz von der ILA abgewandt, da auch die sächsische Wirtschaftsförderung trotz erster sechsstelliger wirtschaftlicher Ergebnisse und kristallreiner Jungingenieure aus unserer Mitte sich nicht als zuständig fühlt. Seit 2011 aber fuhren wir mit unseren internationalen Teams bei NASA weitere beeindruckende Ergebnisse ein und konnten die Nachwuchswettbewerbe sogar mitentwickeln. Wir schilderten beschämt im kleinen Kreise US-amerikanischer Förderer in Alabama unser Problem mit der mangelnden Zukunftstauglichkeit der europäischen Wirtschaftslenker und definierten dies als unverantwortlich. Der Zuspruch auf diese Offenheit war sofort immens.

Heute leiten wir Schülerteams aus vielen Ländern an und führen sie über vier einfache ethische Grundwerte und einem Leistungsprinzip auf Gegenseitigkeit auf die Ebenen der internationalen Begabungsförderung. Dabei definieren wir „Fördern“ grundsätzlich nicht mit „Schenken“, sondern mit „Fordern“, also „Anstrengen“. Wir strengen Unternehmen, private Gönner und Schüler gleichsam an und stellen deren Ziele hoch. Nur so können wir uns die Zukunft gemeinsam überhaupt noch leisten.

Das Ergebnis dieser ILA 2012 für die Zukunft unseres Humankapitals an der Scheidewand der Prägung auf ein hohes Berufsziel wird sich frühestens ab dem Jahre 2020 wirtschaftlich bemerkbar machen. Wir danken den vielen privaten Förderern im Hintergrund aus Washington, Huntsville, Berlin, Moskau und Bonn. Ein besonderer Dank gilt den Firmen IAC und der Messe Berlin GmbH für die außerordentlich gute Zusammenarbeit. Wir hoffen niemanden mit diesem Auftritt enttäuscht und auch niemanden erschreckt zu haben und sehen bereits die nächste Messe 2014. Bis dahin wird sich unsere Initiative als freie Denkfabrik und Inkubator für internationale Ingenieursprojekte und –firmen weiter etablieren.

Vor allem aber danken meine Frau Yvonne und ich unseren engagierten 10 Schülern, Studenten und Jungingenieuren sowie deren Sponsoren für ihr Engagement, Aufgewecktheit, Neugier, Disziplin, die bunte Farbe, sowie das multilinguale Flair auf unserem ILA-Messestand 2012. Sie kamen aus Leipzig, München, Dresden, Berlin, dem Schwarzwald, Moskau, Venedig, Alicante und Neu Delhi.

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Schülerbericht
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