Schülerberichte - 2013 |
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Nadin Rößler: Heute ist es unser Ziel gewesen, uns mit dem Bau der Moonbuggys zu beschäftigen. Geplant war eigentlich die Fertigstellung, was wir aber leider noch nicht ganz geschafft haben. Evgeniy und ich haben am russischen Buggy gebaut, während die anderen am deutschen Buggy werkelten. Das erste Hindernis begann schon damit, dass wir von unserer Hinterachse drei Ringe vergessen hatten, ohne welche wir das Hinterteil schon einmal gar nicht wirklich bauen konnten. Erst wenn die Unternehmer da sind, kann unser Buggy also fertiggestellt werden. Naja, ist zwar blöd, aber kann man nix machen. Deswegen haben wir heute den Zusammenbau des Vorderteils größtenteils erledigen wollen.
Vom Prinzip her lief alles ganz gut, aber blöderweise fehlten uns ab und zu diverse Werkzeuge oder Schrauben, die wir brauchten. Organisatorisch war unser Plan also noch nicht wirklich ganz ausgereift. Yvonne und ich rannten mehrmals zum Baumarkt, um Werkzeuge, Schleifscheiben oder andere Sachen nachzukaufen. Nicht nur bei uns fehlte was, sondern auch bei den anderen. Zudem kam hinzu, dass jeder, der ein Werkzeug brauchte, es auch bei sich liegen ließ, worauf jeder überall alles suchte und nichts fand. Okay, das passiert, aber für das nächste Mal sollten wir uns schon ein wenig mehr organisieren.
Dim lights
Leider ist an unserem Fahrzeug eine Welle verbogen, wodurch unser Rad eiert und die Bremsscheiben an den Bremsen schleifen. Das können wir nun leider nicht mehr reparieren, da wir hier nicht die nötigen Profis kennen, die uns dabei helfen könnten. Doch am Rennen wird uns das nicht hindern. Ganz fertig sind wir mit unserer Vorderachse heute deswegen noch nicht geworden, aber dennoch haben wir schon viel geschafft. Es fehlen letztendlich nur noch das Rohloff-Getriebe mit Ketten und Pedalen, sowie die Bremsen. Ich denke schon, dass wir das morgen schaffen können. Schließlich wollen wir ja auch noch trainieren. Unser deutsches Team muss morgen noch das Hinterteil des alten Buggys vom letzten Jahr wechseln, damit wir dann durch die Kante fahren können. Logischerweise werden wir dann auch nur ein Buggy zum Fahren haben. Aber das bekommen wir schon hin. Für die nächsten Tage müssen wir auf alle Fälle versuchen, mehr miteinander zu arbeiten. Sodass Werkzeuge immer an einer Stelle zu finden sind und keine Fehler passieren. Es ist ganz wichtig, Fragen zu stellen, wenn man sich nicht sicher ist, auch wenn es noch so kleine sind. Nur dann kann der Bau des Buggys effektiv vonstattengehen.
An sich hatten wir dennoch viel Spaß heute und haben auch schon Einiges schaffen können. Ich denke morgen werden wir unsere Ziele bestimmt erreichen, damit wir auf jeden Fall anfangen können zu trainieren.Tobias Volte: Heute haben wir begonnen die Moonbuggies zusammenzubauen. Gegen halb 9 waren wir in unserer Moonbuggy Assembly Facility. Unser Ziel war es die Buggies heute fertig zu stellen. Ich habe mich gleich an die Telemetrie gesetzt. Zuerst musste ich von den hinteren Teilen der Buggys die alten Telemetrieboxen entfernen. Danach habe ich die neuen Halterungsplatten angebracht. Fast alle vorgebohrten Löcher haben gepasst. Ich musste lediglich eines der Löcher neu bohren. Es fiel mir aber nicht besonders schwer, weil ich es in Deutschland schon mal gemacht habe.
Während ich mich um die Halterung gekümmert habe, hat Andreas das SMD in einer der Boxen bearbeitet. Das Problem war, dass es zu hoch stand und somit der Deckel nicht richtig geschlossen werden bzw. man die Tasten nicht bedienen konnte. Um die Platten an den Buggies anzubringen, musste ich vorher die Rücksitze auseinanderbauen. Als ich mit den Halterungen fertig war, haben wir Mittag gegessen. Es gab Sandwiches :)
Nach dem Essen ging es weiter. Ich habe dann aufgezeichnet wo die Boxen am besten befestigt werden könnten und entsprechend Löcher gebohrt. Als dann beide Boxen aufgeschraubt waren, habe ich begonnen die Löcher für die Batteriebox zu bohren. Leider habe ich zuerst einen 4er Bohrer benutzt, deshalb wurden die Löcher zu groß. Jetzt muss ich komplett durch die Strebe durchbohren und eine lange Schraube benutzen. Bei der zweiten Box habe ich es dann gleich richtig gemacht.
Zwischendurch habe ich noch beim Zusammenbau des Buggies an sich geholfen. Sehr weit sind wir heute aber noch nicht gekommen. Der russische Buggy ist da schon weiter. Wenn die Telemetrie aber erst einmal vollständig angebracht ist, dann geht der Zusammenbau der Hinterteile schnell. Ziel ist es nun, dass die Buggies morgen einsatzfähig sind. Wenn wir es schaffen, dann können wir am Abend sogar in den Pool des Marriott-Hotels. Zum Abendbrot gab es dann Würstchen und Hähnchenschenkel mit Tomaten und Zwiebeln etc.
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Als ich dann wieder im Hotel angekommen bin, fingen wir mit Frühstück an, das typisch amerikanisch eingerichtet war : Toast, Cornflakes, Waffeln etc. Nach dem Frühstück fuhren wir zum ersten Mal zur Moonbuggy Halle, in der wir unsere Moonbuggys lagern und aufbauen. Für uns war es überraschend wie geräumig sie war, da die Halle nicht so groß ist wie man von außen vermutet. Nichtsdestotrotz hat man innen eine Werkastatt, mehrere Hallen, eine Werkstatt, eine Küche und zwei Bäder. Außen gibt es dann noch eine Terrasse. Den Vormittag verbrachten wir damit aus unseren Koffern die verschiedenen Moonbuggy Teile auszuräumen und auszupacken. Zwar hat das eine Weile gdauert, aber am Ende wurden wir belohnt mit einem leckerem Essen, bei dem auch unsere Freunde und Unterstützer Terry bzw. Travis teilnahmen. Ein weiterer Höhepunkt für mich und Tobias war, dass wir unseren Teambus einmal auf der Straße selber fahren durften, was in Deutschland nicht erlaubt wäre. Mit 180 PS hinter der Haube hatte das Auto schon ziemlich viel Power. Und das gab uns auch ein bisschen das „Amerika-Feeling“.
Der zweite Stopp führte uns zu einem kleinen Teich in der Stadt mit vielen bunten Fischen. Da haben wir mit Keksen die Fische gefüttert. Unter einem Tunnel haben wir ganz große Fische gesehen. Sie waren fast so groß wie Tara. Das Wetter war total schön und wir wären auch gerne länger geblieben aber wir hatten noch viel vor. [Sofort-Reporte auf Facebook] [Sofort-Fotogalerien] [Schüler-Reporte] [Vorstands-Reporte] [Videos] [live-TV] [Programm]
Also brechen wir früh auf, denn dieser Tag ist wichtig. Auf dem Plan steht der Start der Antares-Rakete in Wallopps-Island. Das sind 3,5 Autostunden von Washington entfernt. Die Kinder sind noch müde und wollen nicht aus dem Bett. Das ist noch der Jetlag. Also muss Yvonne mit ihnen im Hotel bleiben. Ich breche allein nach Potomac auf und muss entweder die ganze Hauptstadt durchqueren oder sie umfahren. Ich entscheide mich für das Umfahren. Zunächst geht es gut voran. Doch auf der Nordhälfte des Autobahnringes ist Schluss – Stau im Morgengrauen. In den nächsten 20 min komme ich kaum 2 Meilen voran. Schweren Herzens drehe ich an der nächsten Ausfahrt um, um den Starrtermin der Antares nicht zu gefährden. Es ist 8 Uhr und es kündigt sich ein heißer Tag an. Nach 4 langen Autostunden und einem halben Liter French Vanilla Capuchino in der Bordbar erreichen wir Wallopps Island. Das ist eine beschauliche Urlauberinsel mit Lagune im Watt. Kleine hölzerne Hotelchen mit Surf- und Tauchschule erinnern ein wenig an Ostsee-Flair der 20ger Jahre. Der Unterschied, sie sind bunter. Ohne Navi würde man hier nie ein Space Center vermuten.
Wir sind 4 Stunden zu früh, dennoch sitzen bereits eine indische Familie mit Stühlen am Ufer und ein Mann im weißem Jeep. Es ist Darrell, der Startplatz-Manager. Wir kommen ins Gespräch und stellen schnell fest, dass wir gemeinsame Bekannte am Cape Canaveral haben. Das könnte nun eine endlose Konversation werden. Aber die Kinder quengeln. Ich hatte ihnen einen Strand versprochen. Von diesem hier sind sie enttäuscht. Also fahren wir zunächst erst einmal noch zum riesigen weißen Sandstrand an den Atlantik. Aber nach 30 Minuten wird es dort ungemütlich. Es kommt ein starker Wind auf. Die Wellen peitschen hoch und es wird kühl – obwohl unentwegt die Sonne scheint. Wir entschließen uns wieder zur Rückkehr an den ruhigeren Austern-See. Der ist mit einem Male rappelvoll. Die Autoschlange reicht über den ganzen Feldweg. Überall sind Campingstühle, Fotostative und Menschen mit Piknick-Körben. Das sind die Eisenbahn-Fans der USA. Hier guckt man eben Raketenstarts. Viele reisen von weit her an. Dier andere Hälfte sind Familienangehörige der Ingenieure dort am Startplatz. Es sind Frauen, Kinder und die Großeltern. Sie alle fiebern dem Start entgegen und drücken die Daumen. Um die Versorgung mit neuesten Infos mache ich mir keine Sorgen. Jeder zweite hat ein Handy oder Walkie-Talkie mit Kontakt zu irgend jemanden dort drüben an den Schalthebeln. Wir breiten die Picknick-Decke aus, stellen die Stative auf und schon spielen die Kinder mit anderen Kindern Fangen. Ich halte mich an Darrell, den Startplatzmanager. Er ist ein alter Hase und arbeitete 30 Jahre im Shuttleprogramm. Er kommt aus Titusville am Cape Canaveral. Sein ganzes Leben hat er die Spannungen zwischen Vorbereitungsstress, Erfolgsdruck und Versagensangst eines kleinen Teiles an der komplexen Maschine bewältigt – und während der Shuttlekatastrophen auch schwere Zeiten durchlebt. Darrell ist heute die Ruhe selbst. Aufregung ist nicht zu spüren. Sein sonnengebräuntes Gesicht hat ein breites Lächeln. Er ist das ganze Gegenteil von allen anderen Besuchern an diesem kleinen jetzt hektischem Ufer. Ich mache mit ihm ein Interview. Der meiste Schweiß perlt von der Stirn des Sheriffs. So etwas hat er noch nie erlebt. Seine heile Ferieninsel war mal verschlafen und fast vergessen. Er kennt jeden hier beim Namen und dessen Geschichte. Nun drängt sich binnen 2 Stunden die halbe Welt auf diesen Acker und schaut gespannt auf die weiße Rakete am anderen Ufer des Sees. Niemand nimmt ihn ernst. Auch mit ihm komme ich ins Gespräch. Knöllchen verteilen? Zwecklos. Er ist froh wenn das alles hier wieder vorbei ist. Dann fährt er mit seinem breiten Hut und herausgelehntem Ellenbogen den Feldweg auf und ab, um wenigstens eine Art Rettungsweg frei zu halten. Rechts und links wird wild geparkt. Die Spannung steigt. Weiße Wolken steigen entlang der Rakete auf. Es wird betankt. Der superkalte Sauerstoff verdampft an den Anschlussstellen die zur Rakete führen. Es ist T-22. Die Kameras sind eingerichtet. Es werden letzte Porträts mit Rakete im Hintergrund gemacht. Die Spannung steigt weiter. Es wird nun konzentriert ruhig auf dem Feld. Was war geschehen? Die Rakete wird wie in den 50ger Jahren über einer „Nabelschnur“ mit der Außenwelt verbunden. Das ist ein Datenkabel welches die Verbindung zum Steuerungscomputer herstellt. Dieses Kabel wird 3 Sekunden vor dem Abheben gekappt und damit die Steuerung an den eigenen Rechner der Rakete übergeben. Durch den starken Wind, den auch wir mit einem Male zu spüren bekamen, löste sich eines dieser Kabel zu früh. Die Gefahr eines Fehlers bestand und deshalb wurde der Countdown abgebrochen. Es sind Sicherheitsprogramme, die in solchen Fällen alle Systeme in einer vorgezeichneten Reihenfolge auf „No Go“ herunterfahren. Darrell ist nach wie vor die Ruhe in Person. Ich spreche noch einmal mit ihm und wir sind uns nach mehreren erlebten Shuttlestarts einig, dass dieses Problem ein Mückenstich im Gegenüber dem Bibbern vor einem Space Shuttle Start ist. Man wird es lösen. Wir verabschieden uns. Den Rest des Abends kehren wir im nahegelegenen Seafood-Restaurant ein. Dort ist die Hölle los – wie mach einem Start am Cape Canaveral auf der Pier. Wir tragen nun dazu bei, dass sich Apollo-Traditionen hier manifestieren. Dies hatte uns Jesco von Puttkamer ans Herz gelegt. Der nächste Startversuch ist für den 20. April um 17 Uhr vorgesehen, also 2 Tage später. ------------------------------------------------------------------------------ Nachtrag vom 21. April 2013, 17:15 Uhr: Start war heute beim 3. Versuch erfolgreich, Payload im Orbit auf berechneter Flugbahn ausgesetzt. Beide Stufen arbeiteten erfolgreich. Der Start war ein großer Erfolg. Das war eine große Leistung! Die deutschen Medien insbesondere der Spiegel-online dürfen sich für ihre unangebrachte Zynik gegenüber dem COTS-Programm schämen. Wir wiederholen dies auch im Nachgang zahlreicher anders beobachteter Space Shuttle Starts der 2010er Jahre. Wir empfehlen einen direkten Draht für eine saubere journalistische Arbeit vor Ort zu halten, anstatt Drittinformationen unrichtig und verunglimpft weiterzugeben. Damit sägt man am eigenen Ast und gegen die Zukunft im eigenen Land.
Nach einem langen Flug von Düsseldorf über Toronto nach New York sind wir nun endlich in Washington und gehen zahlreichen Einladungen nach. Es gilt ein 30-tägiges Programm abzuarbeiten und dabei viel Neues im Gepäck mit nach Deutschland zu nehmen. Die Highlights sind der erste Start einer Antares-Rakete vom Wallops Flight Center bei Washington, das NASA Great Moonbuggy Race in Huntsville Alabama, eine VIP-Tour am Cape Canaveral und zahlreiche Treffen im Namen unseres 10-jährigen Bestehens als International Space Education Institute. Wir laden alle Interessenten zum Lesen dieser Tagesberichte ein. Das Wetter ist gut und wir freuen uns auf spannende Ereignisse, die auch durch die jüngsten Anschläge in Boston nicht getrübt werden können. Wenn man an Raketenstarts in den USA denkt, dann denkt man an Cape Canaveral. Das Wallops Flight Center ist dagegen für den Normalbürger unbekannt und liegt weit nördlich vom Cape Canaveral auf der Höhe von Washington. Es verfügt nur über zwei Startplattformen. Diese sind aber auch wie am Cape direkt an der Küste in den Sand gebaut. Im Jahre 2005 begann die NASA das COTS-Programm anzuschieben (Commercial Orbital Transportation Systems). Man war sich nach der Wiederaufnahme des Schuttle-Betriebes nach der Columbia-Katastrophe klarer darüber geworden, dass eine wissenschaftliche Behörde nun die Transportaufgaben für die ISS an private Speditionsunternehmen weitergeben muss. Das ist die Grundversorgung mit Material, Treibstoff und Lebensmittel. Als Prof. von Puttkamer dieses Programm in der TU München im Februar 2006 vorstellte, konnten sich darunter noch wenige etwas vorstellen. Es klang zu fantastisch, gar utopisch. NASA baute sich dazu 2 Bewerber auf, welche mit einem ausgelobten Budget diese Aufgabe in Konkurrenz erledigen sollten. Man lässt es diesen Firmen offen, auch andere Lasten von Kunden in den Weltraum zu senden und Profit zu machen. Zuerst war die Firma SpaceEx mit ihrer Dragon-Rakete fertig. Es gab bereits 3 erfolgreiche Starts. Dragon fliegt bereits einen Regelbetrieb zur ISS.
Man darf sich nun nicht vorstellen, dass solche Privatfirmen einfach entstehen und von einer andvoll Verrückter mit fliegenden Kisten der Garage geleitet werden. Nein! Diese Firmen entstanden aus dem immensen Humankapital der NASA nach Beendigung der Space Shuttle Ära. Es sind Umschichtungen von Abteilungen die damit ihre Aufgaben am Space Shuttle und der Zulieferung beendeten. Das sind gewaltige Sozialprogramme um dem technischen Personal eine Zukunft zu geben. Mit anderen Worten – hier arbeiten die besten Profis der NASA weiter. Erste Sofortberichte vom Ort des Geschehens und dem weiteren Verlauf der Reise werden auf Facebook gepostet. |